Funkeigenschaften bei Raspberry-Homematic verbessern mit räumlich abgesetztem Funkmodul

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Zunehmend verwenden Homematic-Anwender einen Raspberry als CCU entweder mit der Original-Software oder mit den verschiedenen Alternativen wie Raspberrymatic, piVCCU, debmatic. Neben dem Raspberry wird bei dieser Konfiguration nur noch ein Funkmodul benötigt, das auf die Stiftleiste des Raspberry aufgesteckt wird und an das eine externe Antenne angeschlossen wird. Als Funkmodul gibt es schon einige Zeit das preiswerte Modul HM-MOD-RPI-PCB für unter 20€. Neuerdings wird ein aufwändigeres Modell angeboten (RPI-RF-MOD), das lt. Beschreibung bessere Funkeigenschaften haben soll.

Ich habe beide Funkmodule seit längerer Zeit in Betrieb und subjektiv keinen Unterschied in der Funkqualität/Funktionalität  festgestellt. Deshalb ist das einfache Funkmodul HM-MOD-RPI-PCB für mich die erste Wahl. Allerdings hat  dieses Funkmodul das Problem, daß durch Aufstecken auf die Stiftleiste des Raspberry und die damit unvermeidlich Nähe zu digitalen Chips der Raspberry-Platine die möglichen Störeinstrahlungen hoch sein können.

Die Lösung ist ein abschirmendes metallisches Gehäuse so wie hier oder alternativ das Funkmodul räumlich  1 bis 2m vom Raspberry abzusetzen. Das haben bereits eine Vielzahl von Homematic-Usern erfolgreich gemacht und erprobt. Eigene Versuche haben gezeigt, daß das Verfahren sogar mit einer 8m(!) langen Leitung funktionierte. 

Hier wird solch eine Lösungsvariante  beschrieben, bei der das kompakte „alte“ Funkmodul in einem speziellen 3D-Druck-Gehäuse untergebracht ist. Dabei ist das Gehäuse nicht nur die „Verpackung“ für das Funkmodul, sondern auch gleichzeitig ein relativ stabiler Ständer für die externe Funkantenne. Mit einer gehäuseinternen Alu-Kaschierung soll das Gehäuse zusätzlich als „Erde/Gegengewicht“ wirken, um das Strahlungsverhalten der Antenne weiter zu verbessern.

Baubeschreibung 

Für die Umsetzung der Idee werden nur wenige Bauteile benötigt:

Pos.:1  Das Funkmodul HM-MOD-RPI-PCB  von ELV
Pos.:2  Externe Antenne mit Kabelpeitsche von stall.biz
Pos.:3  3D-Printer-Gehäuse von stall.biz 
Pos.:4  2m Litzenkabel LiYY 5 x 0,14
Pos.:5  Buchsensteckleiste mindestens 6 x 2
Pos.:6  2 Blechschrauben 2,9 x 6,5
Dazu noch Bastelmaterial wie Lötzinn, Schrumpfschlauch, Alufolie

Wenn die Teile schwierig zu beschaffen ist, dann kann man die Teile  Pos. 2 bis 6 auch als Bausatz  beziehen.

Der Anschluß des Funkmoduls an den Raspi über das 2m lange Litzenkabel erfolgt wie auf folgendem Bild schematisch dargestellt:

Und so lötet man möglichst mit Schrumpfschlauch o.ä. die Kabellitze an die Stiftbuchsenleiste an:

Im 3D-Druckgehäuse wird das Funkmodul wie auf nachfolgendem Bild eingesteckt und das Litzenkabel angelötet:

Der Gehäusedeckel wird mit Alufolie und etwas Kleber kaschiert. Die Folie sollte möglichst dick sein (Grillfolie), damit sie beim Einkleben nicht reißt.

Vor dem Zusammenschrauben des Gehäuses sollte man noch mit dem Ohmmeter prüfen, ob die Kabelpeitsche zwischen „Seele“ und Abschirmung keinen ungewollten Durchgang hat. So sieht das fertig montierte Funkmodul dann aus und die Antenne kann aufgeschraubt werden.

Die Teile (ohne Funkmodul) gibt es hier als Bausatz.

 

Viel Erfolg beim Nachbauen!

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Posted on

14. April 2021