Wintergarten-Lüftungsfenster mit der Homematic intelligent steuern

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Wintergärten sollten immer wirkungsvolle Lüftungselemente haben weil sonst bei Sonnenschein es schnell viel zu heiß wird. Bei mir zuhause sind zwei große Lüftungsfenster im Dachbereich, so daß in Verbindung mit Öffnungsmöglichkeiten im unteren Wintergartenbereich eine Art Kamineffekt entsteht, der die warme Lüft schnell herausfördert. Allerdings sollte der Lüftungseffekt gut steuerbar sein, denn je nach Witterungs soll die Entlüftung mal stark oder mal schwach ausgeprägt sein. Ürsprünglich hatte ich für die Lüftungsfenster im Dach manuell betätigte Spindelantriebe im Einsatz, mit denen der Öffnungswinkel der Lüftungsfenster einstellbar war. Diese manuellen Antriebe wurden durch elektrische 230V-Spindeltriebe ersetzt, wie im folgenden Bild zu sehen ist:

Die Steuerung erfolgt aktuell mit einfachen HM-Rollladenaktoren z.B. HM-LC-Bl1-FM oder HM-LC-Bl1PBU-FM , welche die Spindeltriebe schalten.

Die Öffnung der Lüftungsfenster sollte nicht einfach AUF/ZU sein, sondern in definierten Schritten erfolgen. Eine stufenlose Verstellung der Öffnung kommt auch nicht in Frage, weil sonst u.U. die Stellmotore dauernd arbeiten. Ein guter Kompromiss ist die Aufteilung der Öffnung in 4 Stufen. Man kann auch mehr verwenden, aber das führt nur  zu häufigen eher störenden Aktuationen. Die Öffnung sollte in Abhängigkeit der Wintergarten-Innentemperatur erfolgen, damit diese möglichst wenig die Wohlfühltemperatur von 22°C überschreitet. Das folgende Bild zeigt die realisierte Steuerkennlinie mit der Wintergarten-Raumtemperatur in °C auf der x-Achse und dem Öffnungsgrad ider Lüftungsfenster in % auf der y-Achse::

Wie das Diagramm zeigt erfolgt das Öffnen der Fenster mit einer anderen Steuerkennlinie wie das Schliessen. Diese sog. Hysterese ist deshalb sinnvoll, weil beim Öffnen des Fensters u. U. die Temperatur wieder unter den gerade überschrittenen Schaltpunkt fallen kann und das Fenster würde wieder schließen. Die Hysterese verhindert somit ein unruhiges Schaltverhalten. Natürlich kann man individuell andere Schaltpunkte wählen, aber die im Bild gezeigte Steuerkennlinie hat sich bei mir als gute Einstellung bewiesen.

Wichtig ist für eine gute Funktion die möglichst realistische Messung der Raumtemperatur im Wintergarten, was bedingt durch die Sonneneinstrahlung nicht ganz einfach ist. Ich habe beispielsweise den Temperatursensor unterhalb der Korbgarnitur angeordnet, weil dieser Platz am kühlsten bleibt.

Nach all der Theorie nun zum WebUI-Programm. Optional kann man noch Systemvariablen verwenden, die beispielsweise Regen oder Nacht signalisieren. Die gerade für Dachfenster wichtige Regeninfo (hier mit der Systemvariablen „Regen“) kommt von meinem WEATHERMAN und die Nachtinformation (hier mit der Systemvariablen „roll_nacht“) aus meinem Rolladenprogramm.  Natürlich kann man auch andere Datenquellen verwenden.

Also hier die im folgenden WEbUI-Programm verwendeten Systemvariablen und Gerätevariablen:

Systemvaraiable „Regen“, als Logikwert, bei Regen wahr

Systemvariable „roll_nacht“, als Logikwert, nachts wahr

Gerätevariable „WG_temp“, als Temperaturwert in °C

Gerätevariable „wg_fenster“, als Rollladenaktor-Wert in %, 0% ist geschlossen

Das verwendete WebUI-Programm sieht etwas kompliziert aus, sollte aber möglichst nicht in Einzelprogramme zerlegt werden, weil das nur überflüssige Probleme gibt.

Das ist schon alles, viel Erfolg mit der Umsetzung!

… und natürlich kann man nach dem gleichen Schema auch andere Beschattungseinrichtungen in Stufen steuern.

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Posted on

5. August 2018